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HIV und AIDS

Prävention und Behandlung

HIV: Humanes Immunschwäche-Virus= menschliches Abwehrschwäche-Virus

AIDS: Acquired Immune Deficiency Syndrome
= erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom

Aids ist eine schwere, durch das HI-Virus ausgelöste Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems. [...] Aids macht den Körper wehrlos gegen viele Krankheitserreger, die ein gesunder Mensch ohne Probleme abwehrt. Durch die Schwächung des körpereigenen Immunsystems ausgelöste Krankheiten (opportunistische Infektionen) führen schließlich ohne Behandlung zum Tod. Deshalb ist es sehr wichtig, rechtzeitig zu wissen, ob man sich mit HIV infiziert hat.

Die Infektion des Menschen mit HIV kann nur durch bestimmte Körperflüssigkeiten erfolgen, die eine hohe Virusmenge enthalten:

  • Blut,
  • Samenflüssigkeit,
  • Vaginalsekret
  • Analsekret
  • Muttermilch

Am größten ist das Infektionsrisiko durch ungeschützten Vaginal- oder Analverkehr und eine gemeinsame Benutzung von Spritzen bei intravenösem Drogengebrauch.

Bei Fragen zu HIV, Aids oder anderen sexuell übertragbaren Infektionen können Sie sich sowohl an die kommunalen Gesundheitsämter oder die sächsischen Aidshilfen wenden. Dort kann man abklären, ob ein Infektionsrisiko bestanden hat, Fragen stellen, die einen beschäftigen, Ängste und belastende Gefühle ansprechen.

HIV-Test

Stellt sich bei der Beratung heraus, dass tatsächlich ein Infektions-Risiko mit HIV bestanden hat, kann ein HIV-Test Gewissheit verschaffen. Ob Sie einen HIV-Test machen lassen, ist Ihre freie Entscheidung.

Der HIV-Test darf nicht ohne Ihr Wissen und Einverständnis durchgeführt werden.

Wenn Sie glauben, sich mit HIV infiziert zu haben, sollte der HIV-Antikörper-Test frühestens sechs Wochen nach der letzten Risikosituation durchgeführt werden. Außerdem weiß die Beraterin oder der Berater über Schutzmöglichkeiten vor HIV (und anderen sexuell übertragbaren Infektionen) ebenso Bescheid wie über Hilfsangebote und die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Bei der Anwendung eines Selbst- bzw. Schnelltests ist zu beachten, dass hier der Test frühestens 12 Wochen nach dem letzten Risiko durchgeführt werden kann.

Testangebote auf HIV und sexuell übertragbare Infektionen halten die Beratungsstellen der Gesundheitsämter sowie die vier Aidshilfen in Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau vor.

Für die Behandlung sind in Sachsen spezialisierte Ärztinnen und Ärzte sowie HIV-Ambulanzen an Krankenhäusern in Chemnitz, Dresden und Leipzig zugelassen.

HIV-PEP HIV-PrEP

Sollte eine Situation eintreten, in der ein hohes Risiko einer Infektion bestand, gibt es die Möglichkeit, eine sogenannte HIV-Postexpositionsprophylaxe (HIV-PEP) durchzuführen. Hier entscheidet eine Ärztin oder ein Arzt gemeinsam mit der ratsuchenden Person für die Dauer von einem Monat ein HIV-Medikament einzunehmen, um eine Infektion der Körperzellen mit dem HI-Virus zu verhindern. Mit einer PEP muss so schnell wie möglich nach dem Infektionsrisiko begonnen werden. Am besten innerhalb von zwei Stunden, sonst möglichst innerhalb 24 Stunden, spätestens nach 48 Stunden. In solchen Notsituationen wird die Vorstellung in der Notaufnahme eines Krankenhauses empfohlen.

HIV-PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe)

Kondome können eine HIV-Infektion verhindern. Kondome sind bei den Aidshilfen und in den Gesundheitsämtern in der Regel kostenfrei erhältlich. Kondome können auch in Supermärkten, Drogerien, Apotheken oder im Internet gekauft werden. Beim Kauf von Kondomen ist es wichtig, auf die richtige Größe des Kondoms zu achten.

Eine weitere Möglichkeit, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen, ist die sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Bei der PrEP wird dauerhaft ein Medikament eingenommen, das vor einer HIV-Infektion so gut wie ein Kondom schützt. Eine fachliche Beratung zur PrEP ist notwendig. Diese gibt es bei spezialisierten Ärztinnen und Ärzten oder bei den Aidshilfen. In Deutschland werden die Kosten einer PrEP von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Freigabevermerk

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Redaktion Amt24; Quelle: Gesundheitswegweiser für Migranten im Freistaat Sachsen 17.04.2024

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